Hintergrund zum
Programm

Programm 2020

Dokumentarfilm
»The Dazzling Light of Sunset«

DONNERSTAG, 29. OKTOBER 19:00 UHR
FREITAG, 30. OKTOBER 19:30 Uhr

Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof

Dariko, die einzige lokale Fernsehjournalistin in einer Kleinstadt in Georgien, arbeitet sich von einer Reportage zur nächsten, um ein pseudo-ethnographisches Porträt einer Gemeinschaft und ihrer Traditionen zu zeichnen.

Wie Virgil bei Dante führt die Regisseurin Salomé Jashi in einer mikroskopischen Tragikomödie durch die georgischen »Kreise der Hölle«, die ein Land im ständigen Wandel zeigt. Mehr im Programmheft.

Dokumentarfilm
»Wohin mit all der Liebe«

DONNERSTAG, 29. OKTOBER, 21:00 UHR
SONNTAG, 1. NOVEMBER, 19:30 Uhr

Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof

Vielvölkerstaat im Kaukasus, Land zwischen Orient und Okzident, zwischen Gestern und Morgen. Auf einer Anhöhe hoch über der Hauptstadt Tbilisi steht die Paliashvili-Musikschule für Hochbegabte. Der Putz bröckelt, kaum ein Instrument ist stimmbar und viele Lehrer sind so alt, dass sie die Urgroßeltern der Schüler sein könnten. Während sie nach dem gewissen Funken suchen, suchen die Schüler ihren Platz im Leben. »Wohin mit all der Liebe« ist ein Film über einen magischen Ort, der aus der Zeit gefallen scheint, zu verschwinden droht. Ein Film vom Erwachsenwerden und Altern, von großen Träumen und der Kunst der Improvisation. Mehr im Programmheft.

Klang-/Video-Installation
»Grosse Miniaturen«

FREITAG, 30. OKTOBER, 16 – 18 UHR
SAMSTAG, 31. OKTOBER, 15 – 17 UHR
SONNTAG, 1. NOVEMBER, 11 – 13 UHR

Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof

Die Arbeit an dem Sound für »Szenen aus der Anfangszeit einer Freundschaft« hat viel interessantes Tonmaterial hervorgebracht. Zu den Texten hat Tinatin Ghoghoberidze die Klangminiaturen erarbeitet, welche in ihrem Ursprung an die programmatischen Werke der klassischen Musik anknüpfen. (…)

Während des Arbeitsprozesses ist auch eine andere Idee entstanden, ob es nicht spannend wäre, auf der Basis dieser Klangminiaturen Videos zu kreieren. Ohne zu wissen, aus welchen Texten diese musikalischen Miniaturen entstanden sind, interpretiert die Künstlerin Veka Shakulashvili-Klein sie in Videoarbeiten. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie zwei Frauen zweier Generationen auf dem künstlerischen Weg zusammenkommen. Wo werden sich die Wege kreuzen? Wo gehen sie auseinander? Welche Bilder wecken diese Klänge bei einer Künstlerin, die sich mit verschiedenen visuellen Ausdrucksformen beschäftigt? Wird ein starker Bezug der Beiden zu Georgien dabei eine Rolle spielen? Mehr im Programmheft.

Lesung / Theater
»Szenen aus der Anfangszeit einer Freundschaft«

SAMSTAG, 31. OKTOBER 19:00 UHR

Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof

Streaming-Termine:
Samstag, 7. November 2020, um 20 Uhr TICKET
Montag, 9. November 2020, um 20 Uhr TICKET

 

Ende 80-er Jahre hatte das Kommunale Kino zusammen mit dem Kulturamt Freiburg ein Projekt namens »Filmland Georgien« (damals noch Teil der Sowjetunion) durchgeführt. (…) Junge Menschen aus Georgien, Studierende verschiedener, nicht nur künstlerischer Fakultäten, begleiten uns nach Georgien in die Anfangszeiten dieser deutsch-georgischen Freundschaft. In die Anfänge des Zerfalls der Sowjetunion, des Bürgerkrieges in Georgien und deren Folgen. Diese Inhalte und Texte zu den Szenen sind von dem jungen Team erarbeitet und inszeniert. Parallel dazu skizziert Dorothea Gädeke das damalige Leben in Deutschland. Aus heutiger Sicht ist es vielleicht besonders spannend, darüber nachzudenken, wie schnell sich die Geschichte eines Landes und seiner Menschen ändert, welche Entwicklungen daraus entstehen und welche neuen Wege sich für die Zukunft öffnen. Mehr im Programmheft.

Lesung
»Heiliges Dunkel«

SONNTAG, 1. NOVEMBER 17:00 Uhr

Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof

Streaming-Termine:
Sonntag, 8. November 2020 um 20 Uhr TICKET
Dienstag, 10. November 2020 um 20 Uhr TICKET

Auf die Frage, warum er die Erinnerungen an seine Jahre im Gulag niedergeschrieben habe, erwiderte Lewan Berdsenischwili: »Es ist kein Buch über mich, sondern über die Menschen, die ich kennen und lieben gelernt habe. Vielleicht erkennen einige von ihnen sich nicht wieder, denn die Erzählungen enthalten mehr Wahrheiten über sie, als sie selber wissen oder zu wissen glauben. Es ist ein Buch nicht nur über das Traumatische dieser Erfahrung, sondern auch das Glück des Austauschs mit sehr unterschiedlichen Menschen, denen dasselbe Los zuteilgeworden war.« Berdsenischwili schreibt mit feinem Humor und Ironie, manchmal aber auch voller Sarkasmus und Wehmut über seine Mithäftlinge und ihre Bewacher. Er folgt den außergewöhnlichen, teils schrägen Charakteren, die – wegen absurdester »Verbrechen« inhaftiert – geplagt sind von Hunger, Haft, dem Mangel an Kommunikation mit der Außenwelt. Doch schwingt auch immer eine gewisse Dankbarkeit mit. Die vom KGB »auserlesenen« Inhaftierten bilden eine Art Ersatzfamilie füreinander und erleben Dinge, die sie ohne den Gulag nicht erfahren hätten. Mehr im Programmheft.

Programm 2018

Lesung „Die Katze und der General“
Literaturhaus

In ihrem neuen Buch erzählt Nino Haratischwili vom russischen Oligarchen Alexander Orlow, genannt „Der General“. Er hat ein neues Leben in Berlin begonnen, doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg lassen ihn nicht los. An die grausamste aller Nächte, nach der von der jungen Nura nichts blieb, diese Nacht lastet auf ihm wie eine große ungesühnte Schuld. Die Zeit der Abrechnung ist gekommen.

„Die Katze und der General“ ist ein spannungsgeladener, tiefgehender Text über den Krieg, welcher sowohl in den Ländern als auch in den Köpfen herrscht.

Spielfilm „Die Legende der Festung Suram“ (ამბავი სურამის ციხისა)
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

Der Film „Die Legende der Festung Suram“ aus dem Jahr 1985 ist eine freie Interpretation der Erzählung von Daniel Tschonkadze , verwirklicht von zwei Regisseuren – Sergei Paradschanow und Dodo Anschidze.  Eine Kritik von Carla Rhode im Tagesspiegel vom 10. Mai 1986 trifft genau die Qualitäten dieses Kunstwerkes „So brisant der politische Hintergrund des Films auch sein mag – er ist allen georgischen Kriegern gewidmet, die ihr Leben für die Heimat hingegeben haben -, besticht er doch vor allem durch seine außergewöhnlichen stilistischen Mittel. Nichts ist realistisch. Sogar die Landschaft wird zur phantastischen Kulisse, in der sich die Schauspieler wie die Darsteller eines Lebenstheaters bewegen.“

Lesung „Der scharlachrote Wolf“
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

»Diesen Roman [Der scharlachrote Wolf] habe ich schon früh geschrieben, und es stellte sich heraus, dass er zu einer Art Prophezeiung wurde. Später fingen die Menschen wirklich an, sich wie Wölfe zu verhalten. Diese Wolfsnaturen wurden in Georgien immer mehr, sie haben sich alles unter den Nagel gerissen, und sie begannen, dieses Land nach den Gesetzen der Wölfe zu führen. Mir scheint, es dreht sich bei ihnen einzig und allein um die Frage, was sie sich noch alles nehmen können, was sie diesem Land noch alles rauben können, wie sie es verschlingen können. Deswegen liegt mir dieser Roman ganz besonders am Herzen.« Goderdsi Tschocheli

Konzert „Nachtstücke“
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

»Die Nachtstücke sind eine Art Erinnerung an ihre letzten Jahre in Tbilisi, bevor ich 1999 nach Deutschland zog. Diese Zeit nach dem Bürgerkrieg war voller Härten und Schwierigkeiten, hatte aber auch eine einzigartige Atmosphäre.
Diese scheinbar still stehende Zeit mit ihren reduzierten Möglichkeiten ließ die Aufmerksamkeit nach innen richten. Musik und Kunst waren Rettungsinseln, in denen sich die Umgebung zwar spiegelte, aber auch transformierte. Dunkelheit, Geräusche, Blicke, Gassen, alles war Teil eines traumartigen Raums, in dem sich Bedrohliches, Magie und Sehnsucht eigenartig mischten.

In den Nachtstücken vertone ich vor allem die Gedichte von Galaktion Tabidze – einem der bedeutendsten georgischen Dichter. Seine Lyrik ist zugleich sehr persönlich wie überzeitlich, voll Verlangen und Dunkelheit. Sie weckte Russudans Erinnerungen an die Stimmung des nächtlichen Tiflis und inspirierten sie bei ihrer Arbeit an diesen Stücken.« Russudan Meipariani

Spielfilm „Das Leid der Menschen“ (ადამიანთა სევდა)
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

Goderdsi Tschochelis „Das Leid der Menschen“ ist als eine Komödie eingestuft, beschäftigt sich aber nicht mit leichten Themen und ist nicht als Unterhaltung gedacht. Der „Streifzug“ für die Braut aus dem Nachbarsdorf eröffnet Einblick in die Gedankenwelt des Autors über die menschliche Seele, den Sinn des Lebens und den Tod und die Verbindung der Menschheit mit ihrer Umgebung.

Lesung mit Workshop für Kinder „Schlaf gut“
Kinder- und Jugendbibliothek Freiburg/Rieselfeld

In ihrem Kinderbuch, welches Tatia (Tamar) Nadareishvili auch selber illustriert hat, erzählt Tatia (Tamar) Nadareishvili von einem kleinen Jungen, der nicht einschlafen kann und beschließt, sich auf einen Spaziergang zu machen. Auf seinem Weg begegnet er allerlei Tieren – Pottwalen, einem Giraffen, einem Faultier und vielen mehr. Sie alle schlagen ihm vor, es auf ihre Art und Weise zu probieren. Auf spielerische Weise erlernen Kinder mit diesem Buch die unterschiedlichen Schlafgewohnheiten der Tiere. Das liebevolle illustrierte Buch ist ein Vergnügen für Groß und Klein.

Nach der Lesung aus ihrem Buch basteln Kinder gemeinsam mit der Autorin/Illustratorin.

Lesung »Das Birnenfeld«
Buchhandlung Schwarz im Weingut Dilger

Nana Ekvtimishvili erzählt in ihrem Buch über Lelas Plan, der Geschichtslehrer muss sterben, die Kinder sollen über das Birnenfeld in die Freiheit rennen, das ist Lelas Plan. Im Internat für geistig behinderte Kinder in Tbilissi, einem Relikt aus Sowjetzeiten, hat das zornige Mädchen die Rolle der Beschützerin übernommen. Behindert ist jedoch nur die Minderheit ihrer Schützlinge. Im Stich gelassen und abgehakt sind sie jedoch alle. So mörderisch Lelas Hass auf den Geschichtslehrer ist, so schwesterlich ist ihr Verhaltnis zu Irakli: Sie begleitet ihn in die Nachbarschaft, wo er einmal in der Woche mit seiner Mutter in Griechenland telefonieren darf. Irakli will nicht wahrhaben, was Lela längst weiß: Seine Mutter wird nie zurückkehren, sie wird ihn auch nicht zu sich holen. Lela zwingt ihn, Englisch zu lernen, unterstützt seine Hoffnung, nach Amerika zu gehen. Ein Traum, der eines Tages, als ein Ehepaar aus den Südstaaten anreist, wahr zu werden droht.

Konzert Klavier-Duo Ani und Nia Sulkhanishvili
Theater Freiburg, Winterer Foyer

Im Programm: Kompositionen für Klavier zu vier Händen unter anderem Sonate aus dem Jahr 2009 von Vazha Azarashvili und eine Uraufführung der Auftragskomposition von Sandro Nebieridze, die „Symphonische Poem Ballade über den Tiger und den jungen Mann“.

Lesung „Dagny oder ein Fest der Liebe“
Stadtbibliothek

Die zentrale Figur des Buches, die Norwegerin Dagny Juel, wurde in Tiflis von einem nicht erhörten Liebhaber erschossen und an ihrem 34. Geburtstag in dieser Stadt beerdigt.  Dagny, so wie alle wichtigen Figuren des Romans, nehmen an einem „Fest der Liebe“ teil, das dann gründlich schiefgeht, weil sich der junge Revolutionär Koba einmischt. Er wird später als Josef Stalin in die Geschichte eingehen.

Zurab Karumidzes Buch ist nicht nur eine tragische Liebesgeschichte, sondern auch eine sehr gelungene Einführung in das Land Georgien, seine Geschichte und seine Kultur. Warum hat der Autor für seinen Roman Englisch und nicht die Muttersprache gewählt? „Ich wollte dieses Buch eben nicht für Georgier schreiben, sondern für die gesamte Welt (…)“ so der promovierte Anglist.

Lesung „Der Südelefant‟
Passage 46

Weil ein alter Freund die Wohnung des Erzählers braucht, um sich dort heimlich mit einer Frau zu treffen, zieht dieser durch die  und Cafes seiner Heimatstadt Tiflis und in ihm kommen Erinnerungen an vergangene Zeiten hoch. Er denkt an die Kindheit und das frühe Erwachsenwerden, die Zeit der Sowjetdiktatur und die überschwängliche Anarchie des noch jungen, unabhängigen Staates, an den Krieg mit Russland und seine Folgen. Und auch an seinen Vater, an die Männer der vorigen Generation und wie schwer die sich tun, mit den neuen Verhältnissen, mit ihren Söhnen. Und er denkt an seine eigene Tochter und seine Rolle als Vater, denkt an seine eigene Liebe. Archil Kikodze hat ein literarischer, mitreißender Text geschaffen, der in starken Bildern von Georgien und von den Wechselfällen des Lebens erzählt.

Spielfilm „Meine Großmutter‟ (ჩემი ბებია)
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

Die satirische Komödie „Meine Großmutter“ von Kote Mikaberidze, aus dem Jahr 1929 schildert die Kritik am Protektionismus und der Bürokratie des sowjetischen Systems dieser Zeit. Ein gewissenhafter Bürokraten wird  entlassen und vergeblich nach einer neuen Arbeit sucht. Seine Frau droht mit Scheidung, wenn er nicht sofort eine Beschäftigung findet. Ein Freund erklärt ihm, dass er eine Großmutter braucht, eine Protektion.

Spielfilm „Reue“ (მონანიება)
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

Tengis Abuladze war einer der ersten sowjetischen Regisseure, welche ein kritisches Bild des realen Sozialismus in ihre Arbeiten zeichneten. Im Jahr 1988 wurde Abuladze die höchste sowjetische Auszeichnung, der Leninpreis, verliehen. „Reue“ ist der letzte Film der Trilogie von Tengis Abuladze, welche er 1984 vollendet hat.

Den Hauptprotogonisten seines Filmes erschafft Abuladze als eine Sammelfigur, welche sich an verschiedene Diktatoren aus unterschiedlichen Ländern erinnert.

Lesung »Putins Mutter«
Passage 46

Vor einigen Jahren machte eine alte Frau aus Georgien von sich Reden, als sie verkündete, die Mutter des russischen Präsidenten Wladimir Putins zu sein. Dieser Behauptung folgten unzählige Schlagzeilen – Journalisten und Fernsehsender fuhren in ihr Heimatdorf in der Nähe der Stadt Gori, um mehr über Putins Mutter zu erfahren. Für die einen ist die Greisin eine Lügnerin, für die anderen ist sie der endgültige Beweis dafür, dass Putin nicht nur die ganze Welt belügt, sondern auch sein eigenes Volk. Für Lasha Bugadze ist diese Geschichte der ideale Stoff für ein Stück. In einem Monolog der alten Dame schildert sie ihre Sicht der Dinge und verrät dabei nicht nur Details aus Putins Kindheit.  

Lesung mit Musik „Brilka“
Theater Freiburg, Kammerbühne

Nach einer spannenden und erfolgreichen Teamarbeit am Projekt „Schönheit“ kam Dorothea Gädeke und Maia Koberidze die Idee für ein weiteres gemeinsames Projekt. Grund dafür war das Buch „Das achte Leben. (Für Brilka)“ von Nino Haratischwili.
Beide Künstlerinnen waren von dem Buch überwältigt und haben sich entschlossen die Texte aus dem Buch in der Originalfassung, auf deutsch, mit Musik zu untermalen.
Die Musik sollte den Zuschauern dabei helfen die „Georgische Seele“ im Buch besser zu verstehen. Mit der Musik wurde die georgische Komponistin Eka Chabashvili beauftragt, die aus der gleichen Generation wie Niza, die Erzählerin des Buches, stammt.

Programm 2017

Fotoausstellung »Zwei Geschichten aus Georgien«
Künstlerwerkstadt L6

Georgien – gesehen mit den Augen einer georgischen und eines europäischen Künstlers. Die georgische Künstlerin Nino Alavidze zeigt die Serie »Mitarbi«, dabei geht es um ein georgisches Dorf in Samzche-Dschawachetien. Sie erzählt mit ihren Bildern eine Geschichte, welche ihre Wurzel schon in 80-ger Jahre hat.

Der Schweizer Fotograf Christoph Schumacher zeigt in seiner Serie »Not Yet« die Lebenswirklichkeit von jungen Musikern im heutigen Georgien, ihr Leben, ihr Alltag und ihre Träume.

A True Story
Galerie Bollhorst

Ein gemeinsames Projekt von Nona Otarashvili (Keramik) und Sophia Tabatadze (Grafik). Für diese Arbeiten wurden grober, schwarzer Ton und feines, weißes Porzellan gegenüber gestellt. Die klare grafische Linie verbindet diese gegensätzlichen Materialien; das Werk überrascht durch eine unerwartete Harmonie.

Die Serie besteht aus vielen kleinen Porzellan-Plättchen, großen Ton-Tellern, Schneidebrettern und Vasen. Neben der künstlerischen Qualität der Arbeiten, können einige der Objekte auch funktional im Alltag benutzt werden.

Film City of the sun (2016)
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

Einst wurden in den Minen Tschiaturas bis zu 50 Prozent des weltweit benötigten Metalls Mangan gefördert. Heute wirkt der westgeorgische Ort wie eine apokalyptische Geisterstadt. MZIS QALAQI porträtiert einige verbliebene Einwohner: Musiklehrer Zurab zerlegt marode Betonbauten, um mit den Eisenträgern ein Zubrot zu verdienen. Archil arbeitet noch im Bergwerk, seine Leidenschaft gilt jedoch einer Laientheatergruppe. Zwei junge Athletinnen trainieren trotz Mangelernährung stoisch für die nächsten Olympischen Spiele.

In seinem Debütfilm gibt Regisseur Rati Oneli faszinierende Einblicke in einen Lebensraum, dessen düstere Industrieruinen gewaltig und kulissenhaft zugleich wirken. Ein Gewirr maroder Stromkabel und betagter Seilbahnen durchzieht Tschiatura wie verstopfte Blutbahnen einen siechenden Organismus, der unermüdlich dem Lauf des Lebens trotzt. MZIS QALAQI erinnert uns an die Flüchtigkeit von Utopien. In der Stadt, in der die Sonne niemals scheint, sind es einzig ihre Bewohner, die Wärme generieren. Viel mehr als dem Minenunternehmen gelingt Oneli etwas Großartiges: Seine Kamera fördert den wertvollsten Rohstoff zutage – Menschlichkeit. (Ansgar Vogt, forum berlinale)

Berlin International Film Festival, Forum, (Premiere). 2017. Nominated for Glashütte Original Documentary Award

Eclipse
Theater Freiburg, Kleines Haus

Während der Arbeit an dem zweisprachigen deutsch-georgischen Theaterprojekt »Zorn« (Spielzeit 2015/16) am Theater Freiburg wurde die Idee für eine Produktion für die »Georgische Woche« geboren.

Maia Koberidze und Nino Burduli haben nach einer Theateraufführung für das Freiburger Publikum gesucht, welche rein non-verbal mit dem Publikum der beiden Länder kommunizieren sollte. Zusammen mit den Schauspielern des »Movement Theaters Tbilisi« hat Nino Burduli im Herbst 2016 die Produktion »Eclipse« realisiert – ein Stück welches tatsächlich keine Übersetzung benötigt.

Eliso (1928)
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

„Eliso“ von Nikoloz Shengelaia ist 1928 entstanden und gehört zu den Meisterwerken der Kinematografie. Brillanter Schnitt, Bildkomposition, Charaktere und Figuren sind in ihrer Wirkung heute ebenso beeindruckend wie vor beinahe 100 Jahren. „Eliso“ basiert auf wahren Ereignissen im Russischen Reich im Jahr 1864. Alle Bewohner eines tschetschenischen Auls werden in die Türkei deportiert und für immer aus ihrer Heimat verbannt. Der Dorfälteste und seine Tochter Eliso rebellieren. Die junge muslimische Frau steht vor einer schweren Wahl –Heimat und Tradition oder ihre Liebe zu einem jungen Christen namens Vazia. Sie opfert ihre große Liebe und bleibt ihrem Versprechen, ihrer Religion und ihrem Volk treu.

Mit seinem Film war der Regisseur – ehemaliger Physiker, Schauspieler und Lyriker – seiner Zeit voraus und hat ein monumentales Werk geschaffen, welches auch heute seine Aktualität nicht verloren hat.

Regie – Nikoloz Shengelaia
Drehbuch – Nikoloz Shengelaia und Sergei Tretyakov
Mit Kyra Andronikashvili und Kochta Kharalashvili
Musik von 2015 – Nika Machaidze

»Märchen aus dem Koffer« Lesung mit einem Koffer voller Überraschungen

Das Grimm-Märchen »Tischlein deck’ dich«, aus der Sicht von einem deutsch-georgischen Team aus Freiburg erzählt. Künstlerin Veka Shakulasvili und die Erzählerin Lena Amberger – tatkräftig unterstützt von  George (17) und Lucas (8) – haben eine ganz eigene Interpretation dieser bekannten Geschichte entwickelt.

Der Koffer spielt dabei eine zentrale Rolle, enthält er doch fantastisch bewegte Bilder und zauberhafte Musik. Aber eigentlich kann man dies nicht in Worte fassen – man muss es selber sehen.

Kammermusikkonzert »Georgische Begegnungen mit Schostakowitsch«

An diesem Abend erklingen Kompositionen von den zwei bekanntesten georgischen Komponisten des 20. Jahrhundert sowie ein Klavierquintett von Dmitri Schostakowitsch.

Der große Einfluss des russischen Komponisten auf das künstlerische Schaffen von Sulchan Zinzadse und Nodar Gabunia ist nicht zu überhören und die privaten Begegnungen der beiden mit dem russischen Komponisten haben dabei auch eine große Rolle gespielt.

Familienvorstellung »Die Geschichte vom Floh und der Ameise«

»Die Geschichte vom Floh und der Ameise« mag dem Freiburger Publikum schon bekannt sein – in der Version mit einer georgischen Balletttänzerin.

Im Rahmen der »georgischen Woche« wird dem Publikum nun eine ganz neue Geschichte erzählt. Die Hauptdarstellerin bleibt eine Tänzerin, aber eine Freiburgerin, welche dem Publikum als Jazztänzerin und Musical-Tänzerin und -akteurin bekannt ist.

»Moira« – Spielfilm, Georgien 2015
Kommunales Kino, Alter Wiehre-Bahnhof

Mit Künstlergespräch mit Paata Inauri (Hauptrolle).

„Moira“ von Levan Tutberidze ist 2015 entstanden und wurde als „Winner, Best Film Asian World Festival 2015“, „Winner, SIGNIS Award San Sebastian Film Festival 2015“ und „Nomination, Warsaw Film Festival 2015“ ausgezeichnet Mamuka ist frisch aus dem Gefängnis entlassen und fest entschlossen, ein neues Leben zu beginnen, mit dem er seiner Familie finanziell unter die Arme greifen möchte. Da sein Vater im Rollstuhl sitzt und seine Mutter im Ausland arbeitet, hofft er, durch den Ankauf eines Fischerbootes genug Geld verdienen zu können, um die Familie wieder zu einen. Doch das Schicksal hat einen anderen Plan für ihn vorgesehen …

Regie – Levan Tutberidze
Drehbuch – Goga Kobalia, Davit Pirskhalava, Levan Tutberidze
Mit Ani Bebia, Paata Inauri, Jano Izoria
Musik – Nukri Abashidze

»Schönheit«

»Schönheit« ist eine Produktion, welche unterschiedliche Sparten auf eine neue, besondere Art auf der Bühne in Form einer experimentellen Bühnenproduktion zusammen bringt und dabei nach neuen, unserer Zeit angemessenen Ausdrucksformen sucht.

Es ist die Geschichte einer Frau, erzählt von einem Frauen-Künstler-Team mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen (Deutschland und Georgien). Das führt dazu, dass der Austausch während des Arbeitsprozesses nicht nur professionelle Fragen in den Vordergrund stellt, sondern auch viele gesellschaftliche Fragen aufwirft; wie z.B. die Stellung der Frau in der jeweiligen Gesellschaft.

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